Helmut-von-Bracken-Schule Gießen / Gießen

Mittelstufe

Der Übergang von der vierten in die fünften Klasse ist für alle Kinder ein großer Umbruch. Sie müssen sich unter anderem an neue Bezugspersonen und -orte, Fächer und Anforderungen gewöhnen. Vielen Kindern fällt das zunächst schwer und mit Blick auf die ohnehin vorhande-nen individuellen Schwierigkeiten bedarf es einer guten Zusammenarbeit von Elternhaus und Schule in Form einer angemessenen und stützenden Begleitung der Schülerinnen und Schüler. Um den Übergang aus schulischer Sicht gut vorzubereiten, findet bereits im vierten Schuljahr ein Informationsabend statt, an dem die abgebenden und aufnehmenden Lehrer gemeinsam mit der Schulleitung den Eltern der zukünftigen Fünftklässler den Ablauf und die Besonder-heiten des Schuljahreswechsels erläutern. Weiterhin wird mit den Schülerinnen und Schülern der neue Klassenlehrer und der neue Klassenraum besucht.

Die Zusammenstellung der einzelnen Klassen erfolgt unter Berücksichtigung des Lern- und Leistungsstandes, des Sozialverhaltens und der emotionalen Stabilität. In den Klassen fünf und sechs bleibt das Klassenlehrerprinzip in den Grundzügen erhalten, so dass der Unter-richt in vielen Fächern von einem oder zwei Klassenlehrern abgedeckt werden kann. Dies geschieht teilweise mit Doppelbesetzungen. Bestimmte Fächer werden allerdings auch zu-nehmend durch Fachlehrer und Fachlehrerinnen unterrichtet. Die Anzahl der „neuen" Be-zugspersonen wird nach Möglichkeit gering gehalten, um den Schülerinnen und Schülern den Übergang nicht zusätzlich zu erschweren. „Neue" Fächer sind Englisch, Biologie, Erdkunde, Geschichte, Arbeitslehre und der Wahlpflichtunterricht (WPU).

Zusätzlich zu den regulären Fächern der Stundentafel haben die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, sich in verschiedene Arbeitsgemeinschaften (AG`s) einzuwählen. Diese finden nachmittags, zum Teil an außerschulischen Lernorten statt und die Teilnahme ist freiwillig. Zur Zeit wird unter anderem Klettern, Kanu, Kid Kune Do, Mädchengruppe und Computer angeboten. Die Arbeitsgemeinschaften und der Wahlpflichtunterricht bieten den Schülerin-nen und Schülern die Möglichkeit, interessenorientiert zu arbeiten. Die Angebote werden jahrgangsübergreifend organisiert, wodurch sich neue Kontakte zu Schulkameraden, Schulkameradinnen und Lehrern ergeben und damit eventuell bestehende Berührungsängste abgebaut werden können.

In den letzten Jahren wurden im ersten Halbjahr der fünften Klassen teilweise Klassenfindungstage durchgeführt: Bereits im ersten Halbjahr verbringt die Klasse mit der neuen Klassenlehrerin/dem neuen Klassenlehrer ein bis drei Tage außerhalb der Schule. Mit Hilfe erlebnispädagogischer Angebote werden speziell Fähigkeiten im sozial-emotionalen Bereich gefordert und gefördert. Diese Zeit dient dem gegenseitigen kennen lernen mit dem Ziel, die Bildung einer Klassengemeinschaft zu unterstützen. Zum festen Bestandteil der Mittelstufen-zeit gehören weiterhin eine Klassenfahrt und eine Projektwoche.

Wie bereits erwähnt, werden drei Klassen ausgelagert an der Alexander-von-Humboldt-Schule unterrichtet. Die „Bracken-Klassen" arbeiten dort als eigenständige Gruppen, wobei ein enger Austausch mit den dortigen Kolleginnen und Kollegen und der Schulleitung besteht. Nach Bedarf stehen sie zur Beratung bezüglich Schullaufbahn, außerschulischen Maßnahmen, Fördermöglichkeiten im Unterricht und Unterstützung bei der Elternarbeit auch für Schülerinnen und Schüler der AvH zur Verfügung. Es finden regelmäßige Treffen der Schulleitun-gen statt, Stunden- und Raumpläne werden soweit wie möglich aufeinander abgestimmt.

Durch die starken Zuwachsraten von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf im Sinne der Schule für Erziehungshilfe, ergaben sich schwierige Klassenkonstellationen, die nur durch gesteigerten pädagogischen Einsatz der Lehrkräfte aufgefangen werden können. Auch die Unterrichtsformen mussten verändert werden. In diesem Sinne wurde der traditionelle Klassenunterricht für einzelne Kinder um Differenzierungsangebote wie Kleingruppenarbeit oder Einzelförderangebote ergänzt. Zusätzlich erfolgt ein regelmäßiger Austausch mit außerschulischen Institutionen wie Jugendamt, Tagesgruppen und Hausaufgabenhilfen.

Im Verlauf des sechsten Schuljahres finden verstärkt Elterngespräche und Klassenkonferenzen statt, um die weitere Beschulung zu planen. Es besteht für die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, an der HvB zu verbleiben, eine andere Förderschule oder eine Regelschule zu besuchen.